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Theater
SCHREIBSTÜCK
Britta Wirthmüller (Leipzig)

Mit „Schreibstück“ hat der Choreograph Thomas Lehmen 2002 den Score für eine Aufführung geschrieben, die von Choreographen und Tänzern unter der Berücksichtigung der Autorenrechte in unterschiedlichen Versionen entwickelt und aufgeführt werden darf.

Wo im Tanz traditionell der Choreograph sowohl der Autor des Stücks als auch der Entwickler des Schrittmaterials ist, trennt Lehmen das Script von der Aufführung und den Choreographen von der Umsetzung des Werkes. So bietet „Schreibstück“ die textliche Grundlage für eine Aufführung. Allerdings ist „Schreibstück“ ein Score-Text, der für die Aufführung in szenisches Material, Bewegungen oder gesprochenen Text übersetzt werden muss. Die Interpretation dieses Textes bleibt den umsetzenden Choreographen bzw. den Gruppen überlassen. So entstanden bisher meist drei mehr oder weniger unterschiedliche „Schreibstück“-Versionen, die durch ihre kanonische Aufführung das „Schreibstück“ selbst werden. Für die Leipziger Aufführung hat die Choreographin und Performerin Britta Wirthmüller zusammen mit den Studierenden der Theaterwissenschaften der Universität Leipzig gleich alle drei Versionen des „Schreibstücks“ erarbeitet. Dabei entstand die Unterschiedlichkeit der einzelnen Versionen vor allem durch unterschiedliche Arbeitsansätze und Umsetzungskonzepte. Dazu war es notwendig, dass ein Teil der Studierenden andere Identitäten annahm. Somit ist in diesem „Schreibstück“ neben der gewohnten 3-Personen- Version auch eine Solo-Version und eine Version bereits verstorbener Künstlerkollegen zu sehen.

VON UND MIT: Britta Wirthmüller und Studierenden der Theaterwissenschaft Leipzig

LOFFT, Saal - 12.12.2009 , 17.00 Uhr - PREISKATEGORIE B LOFFT, Saal - 13.12.2009 , 18.00 Uhr - PREISKATEGORIE B