Wir tun es an Ampeln, Postschaltern und Supermarktkassen, in der Kantine und an der Bushaltestelle. Beim Arzt gibt es sogar ein extra Zimmer dafür. Wir warten. Warten ist verbunden mit Vorfreude oder bösen Vorahnungen, kann genussvoll sein oder unerträglich. All diesen Situationen ist jedoch eines gemeinsam: Wir warten darauf, dass Zeit vergeht.

Ist es vergeudete Zeit?

Oder kann man diese produktiv nutzen?

Was bedeutet es eigentlich, auf etwas zu warten?

Ab wann wird das Warten unerträglich?

Diesen Grundzustand menschlichen Verhaltens unter die künstlerische Lupe zu nehmen, ist Gegenstand von LEARNING OF A FISHTANK. Die Ergebnisse von vorausgehenden wissenschaftlichen, literarischen, musikalischen, anthropologischen, cineastischen und anderen Recherchen, Selbstversuchen und Experimenten werden in einer theatralen Anordnung gegenübergestellt, aufeinander losgelassen und miteinander verwoben. LEARNING OF A FISHTANK verwandelt die Bühne des LOFFT in ein Labor, in dem sich drei Laboranten den vielfältigen Fragen widmen, die der Zustand des Wartens aufwirft. Sie laborieren mit den unterschiedlichen Zuständen und Strategien im Umgang mit dieser Wartezeit, mit ihrer Körpersprache, mit Begrifflichkeiten und Bedingungen. Die Laboranten nähern sich über diese Auseinandersetzung damit verbundenen Themen wie: Produktivität, Nichtstun, Pause, Loop, Feedback oder Tempo und stellen diese mit künstlerischen Ausdrucksformen auf den Prüfstand, im Versuch das Warten kritisch zu hinterfragen, zu dekonstruieren und neu zu bewerten. Die Welt, aus der verzerrten Perspektive eines Fischglases.

Eine Produktion von Diana Wesser in Koproduktion mit LOFFT.Leipzig.

VON+MIT Ole Schmidt, Chris Weinheimer, Diana Wesser IDEE+REALISATION Diana Wesser AUSSTATTUNG Knut Geißler DRAMATURGISCHE MITARBEIT Barbara Stößel

GEFÖRDERT VON Stadt Leipzig - Kulturamt, Fonds Darstellende Künste.

www.dianawesser.de